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Am 27. September 1934 zog die Familie Armin Röger von Freital in Sachsen nach Falkensee, Krummer Luchweg Nr.4. Bereits am 18.Oktober 1934 wurde dort in ihrer Wohnung die erste Bibelstunde gehalten, die man wöchentlich in weiteren Familien abwechselnd fortsetzte. Man lud Bekannte ein, die sich treu dazu hielten. Brüder aus den Berliner Gemeinden halfen aus bei der Leitung der Bibelstunden. |
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Anfang 1937 war es möglich, einen eigenen Versammlungsraum für 40 Personen direkt neben der Rögerschen Wohnung zu bekommen. Im selben Monat der Einweihung (Februar 1937) wurde mit der Sonntagschularbeit begonnen. Es kamen anfangs 12 bis 17 meist gemeindefremde Kinder aus der Umgebung. Ende 1937 gab es die erste Frauenstunde. Dieser Kreis bildete betend und opfernd das eigentliche Rückgrat der kleinen Gemeinde. Im Dezember 1937 fand die erste missionarische Aktion, eine Evangelisation statt. Einige Besucher kamen zum Glauben, und seitdem fand an jedem Sonntagabend eine evangelistische Veranstaltung und mittwochs Bibelstunde statt. Die Gemeinde wuchs, der Gemeindesaal konnte erweitert werden. Ab Juli 1937 trat Armin Röger in den vollzeitlichen Dienst und betreute außerdem zwei Berliner Gemeinden, wurde aber 1941 zum Kriegsdienst eingezogen, so dass wieder Berliner Brüder aushelfen mussten. Leider musste Anfang 1943 das liebgewordene Heim am Krummen Luchweg geräumt werden, es wurde dringend Wohnraum benötigt. So begann die Serie der sieben Unterkünfte, wobei die Gemeinde aber stets die wunderbaren Führungen Gottes erleben durfte. |
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Schließlich wurde in der Bandelowstraße ein Grundstück erworben und mit viel Eigeninitiative eine Baracke aufgestellt, die am 1.Advent 1949 eingeweiht werden konnte. Durch diese verbesserten Bedingungen konnte erstmals erneut zu Evangelisation eingeladen werden, und der Besuch nahm zu. Von 1945 bis 1951 war Falkensee als Station der Freien evangelischen Gemeinde Moabit zugeordnet und wurde von dort mit Predigt- und Chordiensten unterstützt. |
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Nachdem Armin Röger ab 1952 hauptzeitlich in Falkensee wirken konnte (vorher in Moabit), begannen die Jungschararbeit, der Religionsunterricht und der Heilsunterricht, in dem insgesamt 19 Kinder unterwiesen wurden. Bereits 1949 entstand ein Gemischter Chor, und 1955 konnte ein kleiner Bläserchor gegründet werden. Die FeG Falkensee betreute auch Stationen in Finkenkrug, Oranienburg, Rathenow, Potsdam und Wusterhausen. |
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Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) Falkensee war die Errichtung eines Wohnhauses 1957/58 vor dem Gemeindesaal. Vieles geschah dazu wieder unter schwierigsten Bedingungen und durch Eigenleistungen. 1961 konnte Schwester Hildburg Heinze als Gemeindeschwester eingeführt werden. |
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Die Errichtung der Berliner Mauer am 13. August 1961 isolierte die FeG Falkensee von den beiden westberliner Gemeinden (Moabit und Tempelhof) und verunsicherte die Menschen in Hinsicht auf die Zukunft. Doch selbst in dieser schwierigen Zeit blieb uns der Blick nach vorn offen, indem wir Planungen und viele Gebete für einen Massivbau unseres Gemeindeheimes vorantrieben, bis wir 1963 tatsächlich die Baugenehmigung erhielten. Während des Abrisses der Baracke fanden die Veranstaltungen im neuen Wohnhaus statt. |
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Wieder im Advent konnten wir nach nur 7 Monaten Bauzeit Einweihung feiern. Ein echtes Wunder Gottes in diesen Zeiten. Die höchste Mitgliederzahl der FeG Falkensee in dieser Zeit betrug ca. 55 Personen. |
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Bis 1975, insgesamt 38 Jahre lang, versah Armin Röger den Pastorendienst in der Gemeinde neben seinen Aufgaben im Bund Freier evangelischer Gemeinden der DDR, prägte sie entscheidend nach innen und außen. Als sein Nachfolger trat Werner Eberhardt als frischgebackener Absolvent des Predigerseminars der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde (EFG) in Buckow seinen Dienst an und blieb neun Jahre in der Gemeinde. Am 17. Januar 1984 verstarb Armin Röger und wurde unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Ab 1985 betreute uns Prediger Heinz Geske bis August 1991. |
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Im März 1985 bekam die FeG Falkensee den ersten Besuch von Vertretern der VEG (Vrije Evangelische Gemeente) |
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Dann kam der 9. November 1989, und alles wurde anders. Jubel und Dankbarkeit für die Öffnung der Grenzen und die rasant folgende Einheit unseres Landes in den Gemeinden des Berliner Raumes. Nun konnten die schmerzlich vermissten Kontakte nach 28 Jahren wieder aufgenommen werden. |
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Nach Heinz Geske versah James Hukari, ein Amerikaner vom Berliner Missionswerk, den Pastorendienst bis September 1994. In dieser Zeit wurde die Frauen- und Kinderarbeit mit Hilfe seiner deutschen Ehefrau neu belebt. Nach Hukaris Wegzug folgte eine sehr schwierige Etappe unseres Gemeindelebens. Die Ankoppelung an die Inlandmissionsarbeit in Potsdam Ehepaar Farley aus Amerika führte zu keiner befriedigenden Lösung. |
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Ein besonderer Höhepunkt für die FeG Falkensee nach der Wende war eine Taufe im Falkenhagener See im September 2005 mit je zwei Täuflingen aus den Gemeinden Berlin-Friedrichshain und Falkensee. |
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Ein fester Bestandteil missionarischer Arbeit ist die Teilnahme der FeG Falkensee an der "Angerweihnacht" (Weihnachtsmarkt) und am Stadtfest in Falkensee jeweils mit einem eigenen Stand. Hier werden gute Kontakte zur Bevölkerung geknüpft, so mancher Falkenseer hat sich hierdurch schon einladen lassen, eine Gemeindeveranstaltung zu besuchen. |
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ImOktober 2009 konnten wir durch Gottes Gnade unser 75. Gemeinde-Jubiläum feiern und uns dankbar an seinen Bund mit den Menschen erinnern, zu dessen Sinnbild er nach 1.Mose 9 den Bogen in die Wolken gesetzt hat. |
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75-jähriges Gemeindejubiläum Oktober 2009
Mit dieser Zusage blicken wir als Freie evangelische Gemeinde Falkensee getrost in die Zukunft.
Text: Eberhard Röger
Fotos: Friedhelm Büttner
Redaktionelle Bearbeitung: Johanna Knüppel
Herausgeber und ©: Freie evangelische Gemeinde Falkensee
Freie evangelische Gemeinden Falkensee
Bandelowstr.42
14612 Falkensee